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Tatort: TATORT

Irgendwie kann man sich jeden Montag fragen, ob Menschen den Tatort ansehen, um unterhalten zu werden - oder mitreden zu können. Jedenfalls eine Münchner Tageszeitung greift das Thema regelmäßig auf: Wie war der Tatort?

 

 

Ein Artikel ist für mich da sehr interessant: tz, zum Tatort vom 30.10.2016

Es wurden 4 taktische Fehler am Tatort festgestellt. Das kann ich nicht beurteilen, ich hab den Tatort nicht gesehen.

Ich frage mich nur, ob das taktische Fehler des einen Tatorts sind? Es gibt ja verschiedene Tatorte um auch die verschiedenen Beteiligten, Regionen, etc. zu berücksichtigen. Ich würde eine solche Frage erstmal eng definieren.

 

1. Der Sendetermin

Liegt das in der Hand des Teams Bremen? Ist es fair, dass - man macht es sicher oft - man die Leistung nicht objektiv bewertet sondern in Relation setzt? Wäre der Bremen-Tatort nach einem schlechteren Tatort besser, nicht nur durchschnittlich (wie das Schluss-Fazit lautet)?

 

2. Ähnlichkeiten zu einem anderen Fall

Ok, für den, der alle Tatorte sieht mag das schlecht sein - kann aber auch gut sein: Es können zu einem Thema verschiedene Blickfelder eingenommen werden. Und wieso ist die fehlende Absprache dann dem Bremen-Tatort anzurechnen?

 

3. Themenwoche

 Nagut, hier scheint scheitern wohl vorhersehbar und dann muss halt auch mal jeder scheitern.

 

4. Die letzte Szene

Hier wäre es sehr nett gewesen, wenn diese und der Grund der Bewertung irgendwie näher dargestellt worden wäre. Für die ein oder zwei Leser die den Tatort - wie ich - nicht sehen konnten.

 

Nun kann man trotz meiner Fragen sicher diesen Artikel so schreiben. Ich nehme mir nur vor, selber immer nochmal nach-zu-denken, und nicht einfach nach dem Motto: "Wenn es in der Zeitung steht" zu handeln. 

 

Mit dem letzten Satz wird die Beurteilung: "Der neue Fall rutscht in die Liste, der durchschnittlichen, verzichtbaren Tatorte."

 

Durchschnitt = Verzichtbar?

 

Der Durchschnitt ist verzichtbar? Der Durchschnitt ist unentbehrlich, eigentlich. Die Fußballbundesliga wäre ohne den Durchschnitt vermutlich langweilig. Das normale, der Alltag muss - schon alleine statistisch - überwiegend durchschnittlich sein. Und dann braucht es das Herausragende, das WOW, das, was uns besonders anspricht. Aber der Durchschnitt sollte reichen, sollte uns zufrieden machen. 

 

Sind wir eine Gesellschaft die dazu neigt, so zu denken? Denke ich so? Den Durchschnitt gar nicht mehr wahrnehmen, gar nicht mehr zufrieden sein? Nur noch zufrieden sein, mit dem Besonderen? Aber dann ist das Besondere nichts mehr Besonderes, wenn wir es immer wollen. Wenn NETT nur noch der kleine Bruder von Irgendetwas ist, wir ganz schnell negativ sagen: "Ach, nichts Besonderes." dann fange ich an, darüber nachzudenken. Reicht nicht auch: "Gut" oder "Schlecht" - wieso sagen wir für "Gut" manchmal "Nicht schlecht" und für "Schlecht" manchmal "Nicht gut".