Fasten - Fastenzeit. Als Kind fand ich das seltsam. Die Fastenzeit, als religiöse Pflicht, verbinde ich mit der Katholischen Kirche. Bei evangelischen Schulfreunden war das kein Thema, zumindest wurde es mir nicht bewusst. Aber Fasten ist etwas, das alle Christen angeht und das auch z.B. als Heilfasten im nicht (zwingenden) religiösen Kontext stehen kann.
Immer wieder erlebte ich Menschen, die Fasten praktizierten. Und immer mehr faszinierten mich diese. Und dieses Jahr will auch ich fasten. Ich faste bei dem, was ich gerne tue. Naschen, Süßigkeiten essen. Ich mogle etwas. Ich will zwar auf Süßigkeiten, auf das Naschen im engeren Sinn verzichten. Gönne mir aber "Nutella" aufs Brot, Natur-Joghurt mit Müsli.
Schaffe ich es? Was macht das Fasten mit mir? Beim Fasten geht es mir um Freiheit. Ist das Stück Schokolade (und wenn ja, welches? Das erste oder das fünfte?) stärker als ich oder bin ich frei. Letztlich geht es um den bewussten Genuss.
Da ich aber mein Experiment nicht durch Rückmeldungen verfälschen will, geht mein Tagebuch erst nach dem Fasten online. Sicher werden es einige erfahren, wenn ich ein Stück Kuchen z.B. ablehne. Aber das dürfte sich dann in Grenzen halten.
Die Frage bleibt: Wer wirds lesen. Wenn ein gewisser Hans-Peter K. seinen Wanderbericht durch Spanien verkaufen kann und darüber ein Film gedreht wird [der Film ist der Wahnsinn, am liebsten würde ich selbst dort wandern], vielleicht liest ja dann auch das jemand. ;-)
Aschermittwoch, 01.03.2017
Endlich Fasten!
Angeregt durch Arbeitskollegen wollte ich schon die letzten Jahre mal mit-fasten. Aber irgendwie habe ich es immer wieder verschlafen oder einen Grund gefunden, es nicht zu tun.
Dieses Jahr fange ich an. Es gab auch einen Kuchen in der Arbeit. Der mir am Faschingsdienstag noch gut schmeckte. Und das kann ich sagen, weil ich zwei Stücke probierte. Beide waren
gut.
Ich hätte heute fast schon ein Stück genommen, aber ließ es dann liegen.
Donnerstag, 02.03.2017
Tag 2
Die Macht der Gewohnheit - beim Einkaufen vielleicht noch einen Schokoriegel mitnehmen. Nur einen kleinen. Ist noch nicht so stark. Im Moment sage ich noch bewusst und relativ leicht: Nö.
Der leckere Kuchen, Reste sind noch da, war nicht mehr so verlockend. Ich weiß wie er schmeckt. Weiß aber auch, dass ich fasten will. Entweder der Kuchen wartet auf mich bis nach Ostern - oder ich suche mir einen neuen. Seine Entscheidung.
Freitag, 03.03.2017
Tag 3 - Die Versuchung "Kino"
Ich war heute im Kino. Da gehört eigentlich Naschen dazu. Am Stand bin ich noch vorbei gekommen. Aber an der Eisverkäuferin im Saal und der minutenlangen Einblendung des neuen Eises nicht.
Doof, war ja klar....??
Aber, ich mache weiter. Zwar ist Sinn des Fastens nicht, sich so viele Ausnahmen zurecht zu legen, dass man kaum fastet oder so, dass es leicht fällt. Aber: Erstens will ich mich nicht vom Fasten "versklaven" lassen, d.h. es soll ja immer noch freiwillig sein. Und: Zweitens ist Laufen-Lernen eben nicht die Kunst des Nicht-Fallens sondern die Kunst des Wieder-Aufstehens.
Wenn dieses Eis heute stärker war, dann ist das so.
Vielleicht, weil sie ihre Stärken nicht sehen. Aber vielleicht verstellt uns ja gerade das Fehler-Nicht-Annehmen wollen den Blick auf die guten Seiten. Vielleicht sind wir einfach so sehr auf das Falsche in uns fixiert und darauf, dass es niemand sieht. Deshalb haben wir keinen Blick, keine Zeit, keine Energie, unsere Stärken zu sehen, auszuleben, mit anderen zu teilen.
Samstag, 04.03.2017
Tag 4 - Zum ersten Mal "arbeitsfrei"
Interessant fand ich, wie ich mich am ersten Tag ohne Arbeit, also ohne Rhythmus verhalten werde.
Aber es ging irgendwie ganz gut. Beim Einkauf waren da zwar ein paar Joghurts die verführerisch riefen. Aber beim Nachdenken, dass dieser Joghurt wohl nicht als Mahlzeit sondern eher als Naschen
zählen würde und dass [zu viele] Ausnahmen Regeln letztlich das Ganze infrage stellen, stellte ich ihn wieder zurück.
Sonntag, 05.03.2017
Tag 5 - Ferien-Abschluss-Essen
Gut, ich hatte heute etwas Süßes. Zum Frühstück und zum Abendessen. Honig und Nuss-Nougat-Creme.
Und das Mittagessen viel zu groß aus.
Aber kein Nachtisch, kein Eis, keine Schokolade. Hat mich auch gar nicht so gereizt. War heute relativ leicht.
Montag, 06.03.2017
Tag 6 - So nebenbei....
Eigentlich ganz gut durch diesen Tag gekommen. Aber eines habe ich gemerkt. Da stand auf dem Tisch der Rest einer Schoko-Kekse-Packung. Und der Gedanke: "Die kenne ich nicht, probieren. Dann sind
sie weg."
Beim Einkaufen im Kassenbereich lachte mich so ein Schokoriegel an. "Mal schnell auf dem Heimweg."
Gut, eigentlich nicht schlimm. Was mir aber dann deutlich wurde: Ich hätte davon nichts gehabt. Das wäre "to go" gewesen, so schnell nebenbei. Nicht genossen. Nur um das Bedürfnis kurzfristig zu stillen, es nicht aushalten zu müssen. Aber die "Wirkung" wäre gleich verpufft gewesen.
Dienstag, 07.03.2017
Tag 7 - Lehrgang - Tag1
Auf der Fahrt wurde ein Müsli-Schoko-Riegel verschenkt. Ich interpretierte ihn als Süßigkeit. Nahm zwar einen an, aber aß ihn nicht. Mittags gab es zum Nachtisch einen Schokoriegel. Ich ließ ihn
liegen. Abends saßen wir zum Fußball-Schauen zusammen, und ich genehmigte mir ein zweites Abendessen. Currywurst mit Pommes - aber die stehen nicht auf meiner Fasten-Liste.
Mittwoch, 08.03.2017
Tag 8 - Lehrgang - Tag2
Den ganzen Tag unterwegs. Da ich mir meine Süßigkeiten zwischendurch nicht gönne, dachte ich schon an Süßes. Aber ich will es ja schaffen, auch weil ich mir dieses Tagebuch auferlegt habe. Ich will
nicht schreiben, dass ich wieder eine Ausnahme gemacht habe.
Donnerstag, 09.03.2017
Tag 9 - Lehrgang - Tag3
Heimfahrt. Diesmal gab es einen Schokoriegen. Ich nahm ihn wieder mit, aß ihn nicht. Und auch der Müsli-Riegel vom Hinweg "lebt" noch.
Vielleicht bilde ich es mir ein - aber ich habe das Gefühl, länger, "besser", satt zu sein.
Freitag, 10.03.2017
Tag 10 - 25% geschafft
Freue mich, dass ich schon 1/4 geschafft habe. Sonst keine neuen Erfahrungen.
Samstag, 11.03.2017
Tag 11 - Wochenende
Nun, ich finde es immer seltsam, wenn Politiker und Wissenschaftler, Experten und die, die sich dafür halten, hinterher meinen sagen zu können, dass und ob eine Maßnahme etwas gebracht hat. Da es
viele Faktoren gibt, von denen im Nachhinein keiner einfach weggedacht werden kann, ist es etwas fast unmöglich, dass man das Ergebnis dann mit einem Faktor verbindet. D.h. kann eine Maßnahme, die
keinen offensichtlichen Erfolg hat durchaus erfolgreich sein. Man kennt die Entwicklung bei ungeänderten Verhältnissen ja nicht.
Mir geht es jetzt aber selbst so. Ich esse abends mehr. Kompensiere ich den Verzicht aufs Naschen? Wenn ich schon aufs Naschen verzichte, dann gönne ich mir halt das. Würde ich auch so mehr essen?
Ich weiß es nicht.
Auch merke ich: Auf Kollegen ist kein Verlass. Seit ein paar Tagen steht da so ein Kuchen im Gemeinschaftsraum. Bisher stand so etwas nicht lange dort. Verlässlich wurde aufgegessen. Nun steht er da - und lacht mich an und winkt mir zu..... ;-)
Sonntag, 12.03.2017
Tag 12 - Familienzeit
Da sich meine Frau heute Nachmittag freigenommen hatte und auch ich mir den freien Tag gegönnt habe, hatten wir etwas Familienzeit. Bei dem Wetter war ein Besuch in der Eisdiele Pflicht. Natürlich
für mich ohne Eis, auch meine Frau verzichtete. Es war trotzdem schön. Eisdiele ohne Eis funktioniert.
Montag, 13.03.2017
Tag 13 - Kino
Kinobesuch. Wieder ein neues Eis. Ausgerechnet mein Lieblings-Kino-Eis in einer neuen Variante. Das juckte schon ganz arg. Aber ich ließ es.
Führte mich aber zu der Frage: Sind wir, bin ich, es noch gewöhnt, Wünsche auszuhalten? Nicht sofort jedes "Bedürfnis" stillen zu wollen. Als Kind war das in der Gesellschaft noch normal. Heute ist
dies etwas verloren gegangen. Irgendwie kein Wunder, dass wir immer mehr meinen, es wird eng und schlechter. Dabei ist der allgemeine Standard deutlich gehobener als eben in meiner Kindheit.
Dienstag, 14.03.2017
Tag 14 - Nix Besonderes
Heute keine besonderen Begegnungen mit meinem Essen und mir.
Donnerstag, 16.03.2017
Tag 16 - Weiße Schokolade
Den ganzen Tag stand da ein Schokorigel mit weißer Schokolade. Aber letztlich fiel es mir relativ leicht, nicht zuzugreifen. Ich hatte zwar dann abends noch einen Heißhunger so allgemein und stillte
ihn "regelkonform" - was mich zu der Erkenntnis brachte, beim nächsten Mal die Regeln vielleicht doch genauer / enger festzulegen - aber das ist letztlich nicht schlimm.
Freitag, 17.03.2017
Tag 17 - Wie lange will ich fasten
Die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag sind 46 Tage. Es gibt scheinbar verschiedene zählweisen der Fastenzeit. Da ich aber nicht als
religiöse Pflicht sondern für mich faste, kann ich oder will ich nicht die verschiedenen Zählweisen einfach übernehmen. Scheinbar passt es, wenn man nur bis Palmsonntag fastet oder die Sonntage der
Fastenzeit eben nicht fastet.
Vermutlich faste ich dann halt 46 Tage. Aber trotzdem nähere ich mich der Halbzeit, mit einem bewussten Übertreten meiner eigenen Regeln. Das ist für mich in Ordnung.
Gerade wenn es um Süßes geht, hat man ja manchmal einfach Lust darauf. Und die will einfach gestillt werden. Und das machen wir dann oft. Was man aber nicht macht und ich bisher auch noch nicht
intensiv beim Fasten angegangen bin, woher kommt diese Lust.
Es dürfte ja selten so sein, dass unser Körper uns mitteilen will, dass er jetzt ganz dringend etwas braucht, das zu 60% aus Kohlenhydraten (davon 90% aus Zucker) besteht und im übrigen 30% Fett enthält. Ich glaube, das ist ein Gewinn, wenn man mal "Nein" zu sich selbst sagt: Was steht dahinter, was will ich eigentlich? Was ist mir zu viel? Wo hab ich zu wenig?
Samstag, 18.03.2017
Tag 18 - Hawaii-Breze
Beim Bäcker lagen Hawaii-Brezen. Einfach lecker, denke ich. Meist schmecken sie mir gut, diese hatte ich noch nicht probiert. Aber ich wusste, für heute - ist es letztlich zu viel. Das wäre nur
"Gelüste" aber nichts was ich jetzt brauche. Später auf dem Heimweg war immer noch ein da. Da ich es aber nicht passend/klein hatte und keinen Schein dafür anpacken wollte, hatte die Breze verloren.
Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Sonntag, 19.03.2017
Tag 19 - Hawaii-Breze - Teil 2
Ich überlegte zum Salat mir heute diese Breze zu holen. Also nicht diese eine, halt diese Sorte ;-). Ich überlegte, bis ich beim Bäcker stand und sah, dass ich die Breze nicht sah. In diesem Fall, hat sowohl die Breze als auch ich verloren. Oder gewonnen, wie man will.
Aber dann kam das Abendessen - und .... eigentlich zu viel.
Montag, 20.03.2017
Tag 20 - Keine Blutspende
Ich wollte heute zum Blutspenden, zum ersten Mal. Man muss da ja viel ausfüllen. Ob man krank war, Kontakt zu Kranken hatte, Impfungen......Sicher alles berechtigt. Und dann wurde mein Eifert
ausgebremst. Ein Kreuz gefiel nicht. Ich war so stolz, zum ersten Mal mich auf den Weg zu machen, die Trägheit zu überwinden. Und dann, umsonst.
Ich war dann in einem Supermarkt und das Gehirn, das sich schon auf die Belohnung des Gedanken "Ich hab es getan!" freute, wollte eine andere Belohnung. Und da lag ein Schokoriegel, der entfernt vom Namen auch an Katzenfutter erinnert - vermutlich aber wesentlich besser schmeckt. Werde das aber nicht vergleichen. Deshalb könnte ich nicht in den Dschungel. Ich meine, zwei Wochen dort mit anderen Leuten, o.k. Aber ich mag nicht in alles rein, und nicht alles soll rein in meinen Mund. Aber vergessen wir das TV-Programm, ich war beim Katzenfutter bzw. Schokoriegel bzw. Belohnungszentrum des Hirns.
Auf mein "No" hat das Kleinhirn erstmal geschmollt, mir dann von hinten ins Schienbein getreten, als ich dann doch noch Toastbrot zum Abendessen aß (und nicht nur Joghurt mit Müsli). Aber letztlich war der Tritt mild und die Tagesbilanz sieht trotzdem gut aus. Und jetzt ist das Kleinhirn belohnt und freut sich, weil es sich nicht selbst mit Schokoriegel belohnt hat. Ist das jetzt schon kognitive Dissonanz?
Donnerstag, 23.03.2017
Tag 23 - Richtige Regeln?
Das Fasten "läuft". Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich merke aber, dass ich die Regeln recht großzügig gesetzt habe. D.h. bei weiter Auslegung halte ich mich zwar an die Regeln,
verzichte aber nicht wirklich konsequent auf Süßes. Gut, das mag verzeihbar sein, da das Fasten eine relativ spontane Idee war. Vielleicht hätte ich mich schon vorher "sammeln" sollen und mir über
das, was und wie ich es will, klar sein sollen. Vielleicht auch einen "Vertrag" mit mir schließen. Wann und wie oft ist Honig oder so erlaubt. Wenn ich Nutella eine Absolution erteile, dann besteht
die Möglichkeit, anstatt Süßem einfach ein Nutella-Brot zu essen. Ne, das ist nicht Sinn der Sache. Das stellt mich nicht zufrieden.
Zufrieden bin ich aber, dass ich zumindest auf die "großen" Süßigkeiten verzichtet habe, auf das so schnell mal zwischendurch. Zufrieden bin ich, auch wenn ich meine Grenzen vielleicht weit gedehnt
habe, dass ich es "bewusst" getan habe und dann doch die Kontrolle war: "Jetzt reicht es auch!"
Dienstag 28.03.2017
Tag 28 - Es ist normal
Irgendwie gewöhne ich mich daran, nichts so nebenbei zu essen.
Heute sah ich in einem Laden etwas Neues. So was fällt mir meistens schnell auf. Etwas doppelt Gutes. Aber, dann war doch der Gedanke: Ne, jetzt nicht. Entweder es gibt das Zeug noch nach Ostern oder eben nicht.
Auch wenn mal wo was steht, ich habe mich derzeit daran gewöhnt, nicht den ersten Riegel oder was auch immer zu nehmen und erspare mir dadurch auch den zweiten oder dritten.
Samstag, 01.04.2017
Tag 32 - Hungrig Einkaufen
Hungrig Einkaufen ist sowieso ein Fehler. Und ich merke, wie die Kauflaune dann stärker ist. Insbesondere von den Naschereien die neu sind oder eben jetzt zu Ostern in den Geschäften liegen.
Manchmal überlege ich zwar, das jetzt zu kaufen und nach Ostern zu essen. Aber das lasse ich. Zum einen, hab ich noch Reste von vor Beginn des Fastens. D.h. auch wenn ich mir danach wieder etwas erlaube, hoffentlich in Maßen, und nicht in Massen, es reicht vermutlich bis Pfingsten - im Idealfall. Zum anderen: Wenn ich jedes Saisonprodukt / Neuheit / Ostersüßigkeit kaufe, die sicher sehr schmackhaft wären, stellt sich eine Frage: Wo soll ich das sinnvoll lagern?
In zwei Wochen ist das Fasten erstmal vorbei. Und das überrascht. Ging schnell. Am Anfang war da doch der Gedanke: So lange nichts naschen. Es ging, es geht. Es geht gut.
Viele Wege gehen dann doch ganz gut, wenn man sich mal auf den Weg macht.
Sonntag, 02.04.2017
Tag 33 - Tagesergebnis: Unentschieden
Ein Punkt für mich im Kino. Das Eis ließ ich diesmal liegen.
Ein Punkt für das Naschen: Das Abendessen war zu süß.
Mittwoch, 05.04.2017
Tag 36 - Zielgerade
Wenn meine Zeit des Fastens eine Stadion-Runde wäre, dann komme ich jetzt auf die Zielgerade.
Manche Gedanken ändern sich über das Naschen.
Langsam kommt immer wieder mal eine Frage: Was gönne ich mir als Erstes?
Und ich merke, dass mein Unterbewusstsein wohl recht fies ist. Jedenfalls traue ich ihm zu, dass es dann danach meint: Oh, jetzt musst Du Dich belohnen! Hole doch die harten Wochen in zwei, drei Tagen wieder auf.
;-)
Mal sehen.
Beim Einkaufen lag ein guter Schokoriegel im Mehrfach-Pack im Regal. Und da stand drauf, dass er noch cremiger und schokoladener ist, so sinngemäß halt.
Muss ich probieren!
Nein.
Sonntag, 09.04.2017
Tag 40 - Palmsonntag
Heute beginnt die letzte Woche.
Sicher, im Großen und Ganzen ist meine Ernährung alles andere als gesund. Aber auch wenn es um "Nicht-Naschereien" geht, kommt das "Steuern-Können" wieder mehr zum Vorschein. Das Bewusstsein für die Nahrung. Jetzt ist genug, jetzt muss ich der Lust nicht nachgeben.
Auch positiv finde ich, dass ich länger und öfter wieder ein Sättigungsgefühl habe. Dass der Zucker nicht satt macht sondern schnell wieder hungrig, scheint zu stimmen.
Und ich merke, wie anfällig ich eigentlich für die Einkaufsfallen bin - oder vielleicht war? So im Kassenbereich, die kleinen Süßigkeiten. Da klopft schon manchmal der Gedanke: Das wäre jetzt nett, das habe ich mir (für was auch immer???) verdient......Und dann - Ein Griff - Ein Biss...
Sicherlich wiederholen sich meine Gedanken, es ist ja auch nur ein begrenztes Thema, eine begrenzte Zeit, ein begrenzter Weg. Aber, das gehört doch zum Leben. Dass wir unsere Gedanken, Worte, Taten, immer mal wieder "in die Hand" nehmen. Drehen, überprüfen, betrachten, hinterfragen, versuchen Alternativen zu vergleichen. Ein "Infrage stellen", nicht im Sinne von "falsch?" - sondern: passt es, passt es zu mir, passt es zum Heute.
Ich spiele eigentlich gerne Schach, aber schlecht. Weil ich eine Idee habe, diese konsequent verfolge und nicht mehr betrachte, was hat sich am Brett verändert. Man muss jeden Zug überlegen. Mach ich nicht.
Aber eigentlich ist genau das gut. Immer mal wieder raus aus dem Trott.
Dienstag, 11.04.2017
Tag 42 - Doch mal wieder was Süßes
Der Tag verlief gut und gemütlich. Trotzdem konnte ich am Abend nicht widerstehen. Und aß zu viel und zu süß. Das ist jetzt auch mit meinen weiten Regeln nicht mehr vereinbar.
Also Spielstand: Naschen : Christian 2:40.
Samstag, 15.04.2017
Tag 46 - Letzter Tag
Auch am letzten Tag hat es geklappt. Das Süße wirkt weniger süß auf mich.
Morgen wird Bilanz gezogen.
Ostersonntag
Eine neue "Zeitrechnung" beginnt.
Das Fasten ist vorbei. Ich habe - mit zwei Ausrutschern - durchgehalten.
Was habe ich über mich gelernt?
Ich kann die Gewohnheit des Naschens auch mal sein lassen. Wenn ich will, wenn ich ein Ziel habe.
Mir wurde auch klar, dass es mein Fasten war. Damit meine ich, dass es eben auf meine Art und Weise, mit meinen Ausrutschern war. Dass ich es für mich getan habe. Dass es mein Weg war. Und damit ist es gut. Es ist immer gut, wenn man auf seinem Weg ist - solange keiner beeinträchtigt wird.
Und, was war mein erstes Naschen? Etwas Gutes von Hersheys.com (snack bites).
Gewichtsveränderung: -1,3 kg. Gut, das war nie der Aspekt. Dann würde ich jetzt weitermachen oder hätte zu einem anderen Zeitpunkt gefastet. Aber in der Bilanz sollte es erwähnt werden.